Ursprünglich gab es in Ingolstadt drei Eisenbahngenossenschaften, die des "Verkehrspersonals" an der Ringseestraße, die der "Verkehrsbeamten" südlich von der St. Antonkirche am Hauptbahnhof und die "Baugenossenschaft 1921 Ingolstadt Hbf" in der Mercystraße und der Haunwöhrerstraße. Aus den drei Genossenschaften wurde eine, und das entwickelte sich wie folgt:

 

1909

Am 27. Juni 1909gründeten die Ingolstädter Arbeiter der "Köngiglich Bayerischen Eisenbahn" die "Baugenossenschaft des Verkehrspersonals Ingolstadt Hbf". Eingeladen wurde zur Gründungsversammlung in das Gasthaus "Zum Deutschen Kaiser". Das Ziel der Gründer: sich aus der großen Wohnungsnot selbst zu helfen und bezahlbare Wohnungen für sich zu bauen. Noch vor dem 1. Weltkrieg wurden an der Ringseestraße Wohnungen geplant und gebaut. Bezugsfertig wurden sie im Winter 1911 bis zum Frühjahr 1912. Dem folgte von 1925 bis 1929 der Bau von weiteren 42 Wohnungen in der Ringsee- und Sambergerstraße. Dazu kamen 1937 weitere 18 Kleinwohnungen in der Sandtnerstraße. Der Vorstand der Baugenossenschaft des Verkehrspersonals verwaltete vor dem Zweiten Weltkrieg 107 Wohnungen, einen Laden und 48 Holzlegen.

 

1913

Im Gasthaus "Deutscher Kaiser" fand dich eine "größere" Zahl von Beamten aus dem Ingolstädter Raum ein, um eine "Genossenschaft der Verkehrsbeamten Ingolstadt" zu gründen. Erst nach 1921 konnten an der Münchener Straße die ersten 24 Wohnungen bezogen werden. Gebaut wurden bis zum Jahr 1928 an der Münchener Straße und in der Bahnhofstraße weitere 56 Wohnungen. Damit standen den Beamten in Bahnhofsnähe 81 Wohnungen zur Verfügung. 1942 gehörten der Genosschenschaft der Verkehrsbeamten 151 Mitglieder an.

 

1921

Eisenbahner des Bahnbetriebswerks Ingolstadt gründeten die "Baugenossenschaft 1921 Ingolstadt Hauptbahnhof". 1924 wurden die ersten Wohnungen gebaut. Bis zum Jahre 1930 konnten in der Haunwöhrerstraße und in der Mercystraße weitere 36 Eisenbahnfamilien einziehen, zu jeder Wohnung gehörte auch ein kleiner Garten vor der Haustüre. 38 Wohnungen verwaltete 1942 der Vorstand "Baugenossenschaft 1921". Un Gegensatz zu den beiden zuerst gegründeten Ingolstädter Eisenbahnergenossenschaften, deren Häuser auf Erbbaugrund standen, legten die "Genossen von 1921" Wert darauf, dass ihre Häuser auf eigenem Grund standen.

 

1942

Von der Reichsregierung wurde die Vereinigung dieser drei Eisenbahnergenossenschaften zu "einer" Genossenschaft verfügt. Die Genossen einigten sich auf den Namen der zuerst gegründeten Genossenschaft nämlich "Baugenossenschaft des Verkehrspersonals Ingolstadt Hbf e.G.". Der neuernannte Vorstand verwaltete jetzt 226 Wohnungen, einen Laden und 48 Holzlegen.

 

1950

Nach der Beseitigung der größten Kriegsschäden, wurden 1950 die ersten 38 Neubauwohnungen an der Bahnhofstraße bezugsfertig. Die Bundesbahn übergab der Baugenossenschaft in der Prinz-Leopold-Straße zwei Ruinengrundstücke zum Wiederaufbau. 1958 gehörten zum Bestand der "Baugenossenschaft des Verkehrspersonals Ingolstadt Hbf" 25 Blöcke mit 323 Wohnungen, fünf Läden und eine Werkstatt.

 

2009

Im Jahr 2009 feierte die Baugenossenschaft des Verkehrspersonals Ingolstadt Hbf eG ihr 100 jähriges Bestehen.

 

2013

Im Jahr 2013 wurde aus der "Baugenossenschaft des Verkehrspersonals Ingolstadt Hbf eG" die "Baugenossenschaft Ingolstadt Hbf eG".